Edo-Wiemken-Denkmal, Jever

Bestandsdigitalisierung

Das von 1561 bis 1564 geschaffene Grabmal für Edo Wiemken den Jüngeren, dem letzten Häuptling der Herrschaft Jever, zählt zu den bedeutenden Zeugnissen der niederländischen Bau- und Schnitzkunst der Renaissance. Als Teil der Stadtkirche von Jever überstand es dank einer Brandwand zwei Kirchenbrände in den Jahren 1728 und 1959, bei denen die gesamte übrige Kirche zerstört wurde.

Aufgrund von Setzungen und vorherrschender Feuchtigkeit weist das Bauwerk mittlerweile Risse in den Alabasterfiguren, bröckelndes Holz, rostige Metallanker und Absackungen über der nicht zugänglichen Krypta auf. Deshalb stehen umfangreiche Sanierungen an, die aus öffentlichen Fördermitteln finanziert werden. Da in der Vergangenheit bisher keine umfassende denkmalgerechte Bestandserfassung durchgeführt wurde, hat sich das für die Sanierung zuständige Staatliche Baumanagement Region Nord-West dazu entschieden, das gesamte Bauwerk mit 3D-Laserscanning zu erfassen, um so eine Grundlage für die unterschiedlichen Fachplaner zu liefern. Mit der Bestandserfassung und -modellierung des gesamten Bauwerkes wurde DhochN-Jade beauftragt.

Ziel der Erfassung war es, das Baudenkmal in einem digitalen bauteilorientierten Modell aufzubereiten, auf dem die zukünftige Planung aufgesetzt und aus dem Bestandspläne abgeleitet werden können. Dabei sollten Wege aufgezeigt werden, wie eine BIM-basierte Planung auch im Denkmalschutz möglich ist. Dafür wurden vor Projektbeginn die genauen Ziele der Planer im Umgang mit dem Modell festgelegt.

Leistungen durch DhochN-Jade:

  • Generierung eines bauteilorientierten Bestandsmodells des Denkmals mit dem umgebenden Gebäude (inklusive Dachtragwerk)
  • Entwicklung von LoIN, LoD, LoG und LoI
  • Dokumentation von Deformationen und Setzungen
  • Ableitung von 2D-Plänen aus dem Modell (Grundrisse, Schnitte und Ansichten)

Bauherr:

  • Staatliches Baumanagement Region Nord-West

Als Ergebnis daraus wurde für die Sanierung gemeinsam mit DIEfabrik eine auf Autodesk Forge basierende Datenbank mit Viewer entwickelt, mit der das Bauwerksmodell mit historischen Quellen und Restaurierungsbefunden verknüpft werden kann. Mit diesem Werkzeug ist es nun möglich, diese Datenbank als zentrale Ablage der Informationen aus und für die Restaurierung zu nutzen.